06.12.2019 -
Mit einem fetzigen Schul-Rapp und dem Lied von den fleißigen Handwerkern begrüßten 12 Schulkinder vom Blindeninstitut Untermain am 04. Dezember 2019 die Gäste auf dem Baugrundstück am Ahornweg in Aschaffenburg-Nilkheim. Zum Auftakt des Neubaus des Förderzentrums Sehen –auf den Tag genau 166 Jahre nach Eröffnung der ersten Blindenschule der Stiftung - stand die Enthüllung einer Bauschildskulptur auf dem Programm, zu der Institutsleiter Hubert Hertlein und Schulleiterin Heike Sandrock zusammen mit dem Vorstand der Blindeninstitutsstiftung, Johannes Spielmann eingeladen hatten. Mit einem Countdown enthüllten die Kinder, die Leitungskräfte und die Architekten und Projektanten eine 3,50 m breite Bauschildskulptur mit Silhouetten von fünf Schulkindern.
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06.12.2019 -
Mit einem fetzigen Schul-Rapp und dem Lied von den fleißigen Handwerkern begrüßten 12 Schulkinder vom Blindeninstitut Untermain am 04. Dezember 2019 die Gäste auf dem Baugrundstück am Ahornweg in Aschaffenburg-Nilkheim. Zum Auftakt des Neubaus des Förderzentrums Sehen –auf den Tag genau 166 Jahre nach Eröffnung der ersten Blindenschule der Stiftung - stand die Enthüllung einer Bauschildskulptur auf dem Programm, zu der Institutsleiter Hubert Hertlein und Schulleiterin Heike Sandrock zusammen mit dem Vorstand der Blindeninstitutsstiftung, Johannes Spielmann eingeladen hatten. Mit einem Countdown enthüllten die Kinder, die Leitungskräfte und die Architekten und Projektanten eine 3,50 m breite Bauschildskulptur mit Silhouetten von fünf Schulkindern. „Wir wollen damit den Startschuss für die dringend benötigte neue Schule mit heilpädagogischer Tagesstätte für Kinder und Jugendliche mit Blindheit, Seh- und Mehrfachbehinderung setzen. Die bunten Figuren zeigen schon mal, wer hier später einziehen wird“, sagte Hubert Hertlein zur Begrüßung. Vorstand Johannes Spielmann bedankte sich bei Oberbürgermeister Klaus Herzog, der ein großer Unterstützer des Projekts sei und bei der Grundstücksuche geholfen hatte. „Sie gaben den Impuls für das Neubaugebiet, in dem ein inklusives Miteinander von jungen Familien und unserem Förderzentrum möglich ist“, unterstrich der Stiftungsvorstand. Und Klaus Herzog ist von dem Neubau als Bereicherung für Stadt und Landkreis Aschaffenburg überzeugt: „Wir sind eine Schulstadt mit über 30 Bildungseinrichtungen und freuen uns, hier einen Lernort für Kinder mit Blindheit und Mehrfachbeeinträchtigung so stadtnah etablieren zu können, denn gute schulische Bildung ist eine Grundlage für das ganze Leben.“
Rund sechs Jahren Planung und Genehmigungsverfahren hatte es gedauert, bis der Bau des neuen Förderzentrums Sehen mit Schule, Heilpädagogischer Tagesstätte und Frühförderung nun starten kann. Der Neubau war notwendig geworden, da aufgrund der steigenden Zahlen von Schülern mit schweren Mehrfachbeeinträchtigungen die derzeitigen Räumlichkeiten in Elsenfeld nicht mehr ausreichen. Auf rund 3000 Quadratmetern Gebäudefläche entsteht in Aschaffenburg-Nilkheim ein moderner Lern- und Förderort für 50 Kinder in unterschiedlichen Altersstufen, mit schulvorbereitender Einrichtung, Grund- und Mittelschulstufe. Zusätzlich werden von hier aus dann ca. 50 Kinder durch die Frühförderung, und rund 50 Kinder durch den Mobilen Dienst Sehen unterstützt.
Das Gesamtvolumen des neuen Förderzentrums bewegt sich bei rund 16 Mio. Euro. Davon werden 13, 4 Mio. Euro durch das Bayerische Kultusministerium getragen, das Sozialministerium übernimmt 287.000 Euro und der Bezirk Unterfranken 95.500 Euro. Unterstützung erhält die Blindeninstitutsstiftung auch durch die Aktion Sternstunden des Bayerischen Rundfunks mit einer Förderung von rund 884.000 Euro, und durch die Stiftung Landesblindenanstalt mit 160.000 Euro.
Für Stiftungsvorstand Johannes Spielmann schließt das Neubauprojekt einen historischen Kreis. Am 04. Dezember 1853 hatte Stiftungsgründer Moritz Graf zu Bentheim-Tecklenburg-Rheda, der ein Ehrenbürger Aschaffenburgs ist und auf dem dortigen Altstadt-Friedhof seine Ruhestätte hat, die erste Schule der Blindeninstitutsstiftung in Würzburg eröffnet. Anlässlich des Bauauftaktes legte der Vorstand zusammen mit Oberbürgermeister Herzog am Grab von Graf zu Bentheim-Tecklenburg-Rheda, auf dem Altstadtfriedhof in Aschaffenburg einen Kranz nieder, um dem engagierten Menschenfreund und Visionär für sein Werk und sein Engagement zu ehren.
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