Wir schauen sehr genau hin

Wichtig vor der Planung therapeutischer und pädagogischer Ziele für Menschen mit Behinderung ist das Wissen um ihre Fähig- und Fertigkeiten. Unsere Psychologinnen erfassen einzelne Bereiche der Entwicklung mit verschiedenen Testverfahren und/oder Fragebögen, systematischen Beobachtungen und Videoanalysen. In interdisziplinären Teams erfolgt eine Beschreibung des gegenwärtigen visuellen und allgemeinen Entwicklungsstandes.
Befunde aus den Bereichen Ergo- und Physiotherapie sowie Logopädie vervollständigen die Einschätzung.
Zur genauen Erfassung der Sehleistung von Menschen mit Sehbehinderung und weiterem Förderbedarf entwickelten Mitarbeiterinnen der Blindeninstitutsstiftung ein spezielles Testverfahren, die EFS. Sie wenden es erfolgreich an. Daneben erfolgen regelmäßige Einschätzungen des funktionalen Sehens und orthoptische Sehüberprüfungen. Augenärztliche Befunde runden das Bild ab. Diese fachspezifische Diagnostik vervollständigt die diagnostischen Einzelbefunde der Sonder-, Heil-, und Sozialpädagogik. Sie ist damit Grundlage für einen Gesamtplan.
Entwicklungs- und Förderdiagnostik des Sehens
Die EFS ist eine sehr genaue Diagnostik für Menschen mit Sehbehinderung
und weiterem Förderbedarf. Sehen ist für Menschen mit komplexer
Behinderung oft mit sehr großen Anstrengungen verbunden. Selbst ein noch
so geringes Sehvermögen hat, wenn es erkannt wird, äußerst
motivierende, entwicklungs- und lernfördernde Auswirkungen.
Viele
unserer Besucher können uns aufgrund zusätzlicher Behinderungen weder
sagen noch zeigen, was und wie viel sie sehen. Deshalb ist eine
detaillierte Beobachtung des Sehens erforderlich, die die zahlreichen
Aspekte der Behinderung und der gesamten Entwicklung berücksichtigt.
Dies geschieht mit EFS, der Entwicklungs- und Förderdiagnostik des
Sehens.

Unser EFS-Raum bietet optimale Umgebungsbedingungen, um die speziell entwickelten Sehtests auszuführen und die Prüfvorgaben zu erfüllen. Unsere ausgebildeten Diagnostikerinnen stellen die Sehleistungen mit dem EFS-Verfahren fest und entwickeln mithilfe der Auswertung Fördervorschläge. Dabei berücksichtigen sie Beobachtungen aus anderen Entwicklungsbereichen. Im Nachgang besprechen sie die Ergebnisse mit den Eltern und allen beteiligten Fachkräften.