

44
Das 6. Wasservogelfest in Neuhausen
Am Sonntag, den 31. Juli 2017 fand das 6. Wasser-
vogelfest in Neuhausen statt – das Blindeninstitut
München hat mit viel Freude an diesem stadtteilspezi-
fischen Brauch teilgenommen.
Das „Brauchtum des Wasservogels“ lässt sich bis
ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Es fand in den
westlichen Münchner Ortsteilen statt, aber auch in
Niederbayern und der Hallertau. Die Burschen des
Dorfes verkleideten einen Auserwählten als „Wasser-
vogel“ mit Schilf und Binsen, der Wasservogel wurde
auf einem Pferd durch die Straße des Ortes geführt
und abschließend ins Wasser geworfen. Vor einzelnen
Gebäuden sagten die Burschen Sprüche auf und wur-
den dafür mit Naturalien (Eier, Mehl, Butter) versorgt.
Der Brauch hat wahrscheinlich heidnische, germani-
sche Wurzeln. Er sollte die Gewässer besänftigen und
für Fruchtbarkeit durch ausreichenden Regen sorgen.
(Alle Informationen zum Brauchtum sind der Homepage
der Geschichtswerkstatt Neuhausen entnommen).
Bei den heutigen Wasservogelfesten zieht der Umzug,
an dem sich die Neuhauser Vereine und dieses Jahr
auch das Blindeninstitut mit Schülerinnen und drei
geschmückten Tandems beteiligte, zu den folgenden
Stationen:
• Postamt Winthirstraße (früher Strohmayerhof)
• Großwirt
• Blindeninstitutsstiftung
(früher Ludwig-Marien-Ferdinand-Heim)
• Gerner Brücke
(dort wird der Wasservogel in den Schlosskanal
geworfen)
Weiter geht es über die südliche Auffahrtsallee in den
Hirschgarten, wo das Fest mit Böllerschüssen und
Brotzeit ausklingt.
Wie hat sich das Blindeninstitut am Fest beteiligt?
Traditionell erwarteten unsere MitarbeiterInnen und
BewohnerInnen des Ganzjahreswohnens und weite-
re Fans in der Winthirstraße den Wasservogel. Der
Eingang unseres Hauses war bunt geschmückt und
dem Wasservogel wurde ein schöner Präsentkorb
übergeben.
Im Festzug sind Alina, Isa, Frau Petra Rösl, Herr
Jürgen Rieskamp, Frau Karin Stecher-Stepp und Herr
Martin Kraus mit 2 Tandems und einer Rikscha bis in
den Hirschgarten mitgefahren. Selbstverständlich
waren unsere Fahrzeuge „inklusiv“, bunt und baye-
risch geschmückt.