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Unsere Kernkompetenz Gesundheit und Pflege

Pflegekompetenz

Wir möchten, dass sich unsere Klient*innen mit komplexen Behinderungen körperlich und seelisch wohlfühlen. Eine vertrauensvolle Pflege vermittelt Wertschätzung und ist mit Teilhabe unmittelbar verbunden. Die Pflege ist somit kein isolierter Prozess, sondern sinnstiftend und sozial verbindend. Die Sehbehinderung oder Blindheit der uns anvertrauten Menschen erfordert es, dass wir gut kommunizieren und Pflegehandlungen erklären.

Unter Pflege verstehen wir Maßnahmen der Grundpflege wie Körperpflege, Ernährung und Mobilität sowie die Behandlungspflege als Mitwirkung bei ärztlicher Therapie und Diagnostik. Pflege bei Menschen mit komplexen Behinderungen und chronischen Krankheiten ist oftmals nicht eindeutig in Grund- und Behandlungspflege zu unterteilen. Art und Umfang des Pflegebedarfs kann sich bei ihnen schnell ändern. Bei schwerkranken Menschen mit Behinderung müssen auch die Maßnahmen der Grundpflege sehr sorgfältig bedacht und kompetent durchgeführt werden.

In den einzelnen Instituten der Blindeninstitutsstiftung pflegen überwiegend pädagogisch ausgebildete Mitarbeitende. Um eine umfassende Pflege mit hoher Pflegequalität zu sichern, haben wir spezifische Strukturen und Angebote geschaffen. In jedem Blindeninstitut gibt es Verantwortliche für das Gesundheits- und Pflegemanagement, die begleitende Mitarbeitende berät, leitet an und steuert gute Pflege verantwortlich. Zu ihren Aufgaben gehören:
  • Erhebung des Pflegebedarfs
  • Fachliche Anleitung der täglichen Grund- und Behandlungspflege
  • Koordination der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Ärzte-, Therapeuten- und Begleitteams
  • Anleitung zur Pflegeplanung und Evaluation des Pflegeprozesses
  • Beratung hinsichtlich der notwendigen Rahmenbedingungen wie Hilfsmittel, Hygiene, Gesundheitsschutz, Arbeitsschutz
  • Beratung bei Neuaufnahmen
  • Analyse zum Fortbildungsbedarf der Mitarbeitenden, Mitwirkung bei Fortbildungen​

Gerade pflegebedürftige Menschen leiden häufig unter chronischen Schmerzen. Ziel des Schmerzmanagements ist es, sie zu erkennen, zu behandeln und möglichst zu lindern. Dafür gibt es einen Expertenstandard, der auch Risikofaktoren und Anzeichen für chronische Schmerzen beschreibt. Die Behandlung wird in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkräften abgesprochen und richtet sich nach Stärke, Art und Ort der Schmerzen.

Bei spezifischen Pflegeanforderungen kooperieren wir auch mit ambulanten Pflegediensten.
Bei komplexen Behinderungen mit schweren Krankheitsbildern und in Verbindung mit einer höheren Lebenserwartung wächst der Bedarf an Intensiv- und Palliativpflege. In der letzten Lebensphase haben auch behinderte Menschen und ihre Familien spezifische Bedürfnisse, die über eine Grund- und Behandlungspflege hinausgehen. Besonders wichtig sind das frühzeitige Erkennen, die sorgfältige Einschätzung und die Linderung von Schmerzen.

Wir bieten Beratungen an, um die Wünsche der Klient*innen und ihnen nahestehender Personen für die Begleitung in der letzten Lebensphase zu erfahren. Ambulante spezialisierte Palliativteams unterstützen uns dabei und können es den Klient*innen ermöglichen, im vertrauten Wohnumfeld zu verbleiben, zum Beispiel bei Bezugspersonen, die ihre Ausdrucksweisen und Bedürfnisse gut kennen.

Kommunikation ist jetzt besonders wichtig – mit den Klient*innen und allen weiteren Beteiligten, mit Eltern, gesetzlichen Betreuer*innen, Mitarbeiterteams, Pflegeexperten und Arztpraxen. Psychosoziale oder spirituelle Aspekte sind Inhalt unserer interdisziplinären Gespräche bis hin zu einer möglichen Vorausplanung medizinischer Maßnahmen am Lebensende.