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Das Bild zeigt eine weißhaarige Seniorin mit rotem Pullover. Sie trägt eine Brille, die sie links und rechts mit den Händen fasst.

Präventionsprogramm "Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen"

Das Sehen verändert sich im Alter. Daher sollten Sie nicht unterschätzen, wie viele Seniorinnen und Senioren in Pflegeeinrichtungen in unterschiedlichem Grad von Sehbeeinträchtigungen betroffen sind. Manchen ist schon durch Licht und die richtige Brille geholfen, andere benötigen mehr Unterstützung. Die Lancet-Kommission bestätigte im Juli 2024 zudem, dass Sehbeeinträchtigungen auch einen Risikofaktor für Demenz darstellen.

Mit unserem kostenfreien Präventionsprogramm für stationäre Pflegeeinrichtungen in Bayern möchten wir deshalb für die Bedeutung des Sehens sensibilisieren, die Zusammenhänge zwischen demenziellen Erkrankungen und dem Sehen vermitteln und wichtige Kenntnisse weitergeben, um für die zunehmende Zahl sehbeeinträchtigter Bewohner*innen und Tagespflegegäste gewappnet zu sein.
Nächste digitale Infoveranstaltung für Angehörige und weitere Interessierte

Wer kann an dem Präventionsprogramm teilnehmen?

Am Präventionsprogramm "Gutes Sehen" können voll- und teilstationäre Pflegeeinrichtungen in Bayern teilnehmen. Wenn Ihre Einrichtung Interesse daran hat, füllen Sie bitte das nachfolgende Anmeldeformular aus und lassen es uns zukommen (als Fax an 09 31 / 20 92 - 23 40 oder per Mail an gutes-sehen@blindeninstitut.de). Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Kosten übernehmen die beteiligten Pflegekassen.

Wer führt das Präventionsprogramm durch?

Im Präventionsprogramm arbeiten speziell qualifizierte Fachkräfte des Blindeninstituts Würzburg sowie des Blindeninstituts Regensburg eng mit den Pflegeeinrichtungen in Bayern zusammen. Die Weiterentwicklung des Präventionsprogramms "Gutes Sehen" wird im Rahmen der Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen nach § 5 SGB XI in Bayern von der Pflegekasse der AOK Bayern, den Betriebskrankenkassen in Bayern, der IKK classic, der KNAPPSCHAFT und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) als Landwirtschaftliche Pflegekasse gefördert.
Folgende Logos sind abgebildet:  Pflegekasse der AOK Bayern, Betriebskrankenkassen in Bayern, IKK classic, KNAPPSCHAFT und  Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).

Welche Leistungen umfasst das Präventionsprogramm?

Folgende Inhalte werden im Präventionsprogramm vermittelt:
  • Beratung für das Qualitätsmanagement: Welche Daten rund um das Sehen und die Augengesundheit dürfen in der Dokumentation nicht fehlen?
  • Seheinschätzung für Ihre Seniorinnen und Senioren: Wie können Sie Sehveränderungen feststellen und den weiteren Handlungs- und Unterstützungsbedarf ableiten? Insbesondere bei Menschen mit Demenz?
  • Selbsterfahrung für Ihre Mitarbeitenden: Wie sieht ein Mensch mit Grauem Star oder Altersbedingter Makuladegeneration (AMD)?
  • Wissen für die Pflege: Wie wirken sich Augenerkrankungen im Alter aus und wie werden sie therapiert? Welche Auswirkungen hat die Demenz auf das Sehen und umgekehrt? 
  • Tipps für die Soziale Betreuung: Wie ermöglicht man die Teilhabe sehbeeinträchtigter und blinder Seniorinnen und Senioren? Wie kann die Unterstützung des Sehvermögens Menschen mit Demenz helfen?
  • Beratung zur sehbezogenen und demenzsensiblen Barrierefreiheit: Wie setzt man Licht und Kontraste ein, um das Wohlbefinden und die Orientierung für Menschen mit Sehbeeinträchtigung und/oder Demenz zu steigern?

Das Präventionsprogramm beinhaltet verschiedene Bausteine, welche anhand eines Blended-Learning-Konzepts, d. h. in Präsenz bei Ihnen vor Ort sowie über Online-Angebote, absolviert werden. Folgende Einzelmaßnahmen werden gemeinsam mit Ihnen durchgeführt:
  • Zusendung einer Selbsterfahrungsbox mit Simulationsbrillen und Praxistests zur interaktiven Selbsterfahrung sowie Material für „sehgerechte“ Einrichtungen
  • Bereitstellung der interaktiven Wissensplattform mit Grundlagenwissen, Quizaufgaben, Videos sowie Druckvorlagen, Unterlagen und Antragsformularen zum Download
  • Teilnahme an den Online-Seminaren, die Praxiswissen in kurzen Einheiten vermitteln und als digitale Angebote unkompliziert vom Arbeitsplatz oder von Zuhause aus genutzt werden können
  • Beratung vor Ort im Rahmen eines festen Termins mit dem Präventionsteam in Ihrer Einrichtung inkl. Analyse des aktuellen Standes und daraus abgeleitete individuelle Maßnahmenempfehlung zu den Qualitätsaspekten einer sehgerechten Einrichtung
  • Qualifizierung von Sehbeauftragten als Ansprechperson aus Ihrer Einrichtung für Ihre Einrichtung mit vertieftem Wissen rund um das Sehen
Unsere Schulungsinhalte werden bei der Registrierung beruflich Pflegender mit Fortbildungspunkten anerkannt. Zudem können auch Unterrichtseinheiten gemäß der Richtlinien nach §53b SGB XI zur Qualifikation von Betreuungskräften (§43b) angerechnet werden.

Sehbeauftragte

Ein wichtiger Bestandteil des Präventionsprogramms ist die Ausbildung von Sehbeauftragten für die teilnehmenden Einrichtungen. Diese werden an den beiden Standorten in Würzburg und Regensburg im Rahmen der Fortbildung „Sehen im Alter“ geschult. Für weitere Informationen zur Fortbildung, die aktuellen Termine und zur Anmeldung klicken Sie auf den folgenden Link.
 

Das Bild zeigt eine Pflegerin und eine Seniorin. Beide sind einander zugewandt und halten sich an den Händen.

Warum ist gutes Sehen so wichtig?

Gutes Sehen ist eine wichtige Voraussetzung, um möglichst lange selbstbestimmt leben und aktiv bleiben zu können. Denn gutes Sehen ...
  • fördert die Mobilität und verhindert Stürze
  • ermöglicht mehr Teilhabe am Leben (z. B. an Gemeinschaftsaktivitäten, Lesen der eigenen Post/Zeitung, Fernsehen)
  • fördert die Selbstständigkeit im Alltag (z. B. beim Essen, bei der Orientierung)
  • stärkt die kognitiven Ressourcen und erhält die psychische Gesundheit
  • wirkt sich positiv auf die Lebenszufriedenheit aus.

Veranstaltungshinweise

Am 20. September 2025 (10-17 Uhr) lädt die neugegründete Praxis für Demenz&Therapie, Barbara Karger zu einem „Demenz geht auch anders“-Tag ins alte Rathaus nach Waldbüttelbrunn ein. Dort haben Gäste die Möglichkeit sich mit Profis aus Therapie, Prävention, Betreuung, Pflege und Beratung praxisnah und formlos auszutauschen, Ideen und Anregungen für den Alltag mit der Krankheit zu sammeln, Kraft zu tanken und gute Momente zu erleben. 

Programm:
 

10:00 Uhr gemeinsam frühstücken: Ernährung und Mahlzeiten bei demenziellen Erkrankungen
11:30 Uhr gemeinsam singen: Die Rolle von Musik im Rahmen der Demenztherapie
14:00 Uhr Reden wir drüber: Offene Demenz-Sprechstunde mit der Gerontopsychologin Barbara Karger & Team
15:30 Uhr gemeinsam Tanzen: Bewegung, Nähe und Lebensfreude; Lebenselixier bei demenziellen Erkrankungen und Prävention die Spass macht
17:00 Uhr gemeinsam gute Momente gestalten: Genießen, Achtsamkeit und Krisenintervention im Alltag

Unser Präventionsprogramm bietet im Rahmen der Veranstaltung einen ganztägig geöffneten Demenzparcours (Auszüge) an, um Menschen mit Demenzerkrankungen besser zu verstehen und ihnen empathischer entgegenzutreten. Der Demenzparcours ist nicht geeignet für Menschen mit Demenz.

Die Anmeldung erfolgt unter mail@barbarakarger.de oder spontan.

Mehr Infos unter: https://www.demenzwoche.bayern.de/veranstaltung/06df67d2-627b-43f7-b399-69b6fe0ca807
 

Blindeninstitut Würzburg / Präventionsprogramme

Präventionsprogramm "Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen"
Tel. 0931 2092-2316
Fax 0931 2092-2340 (Aktuell nicht erreichbar)
gutes-sehen@blindeninstitut.de

Symbol von einem Smart Phone das ein klingelndes Telefon zeigt

Informationen für Angehörige und weitere Interessierte

Alle Angehörigen und weiteren Interessierten sind regelmäßig eingeladen, sich im Rahmen einer digitalen Informationsveranstaltung kostenfrei zu allem Wissenswerten rund um das "Gute Sehen" zu informieren und mit den Fachkräften des Präventionsprogramms „Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen“ ins Gespräch zu kommen.

Präventionsprogramm "Hören und Kommunikation in Pflegeeinrichtungen"

Kommunikation ist ein Grundbedürfnis aller Menschen. Um diese wichtige Fähigkeit auch im Alter trotz Sinnesbeeinträchtigungen möglichst lange aufrechtzuerhalten und pflegebedürftige Senior*innen mit Hörbeeinträchtigungen gezielt zu stärken, wurde das Präventionsprogramm "Hören und Kommunikation" gestartet.

Das Bild zeigt eine Seniorin mit grauen Haaren und einem karierten Oberteil. Sie trägt einen Kopfhörer.

Modellprojekt "Sinnesbeeinträchtigungen in der Pflege im sozialen Nahraum"

Das Modellprojekt „Sinnesbeeinträchtigungen in der Pflege im sozialen Nahraum“ wird  unter der Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention für die Region Unterfranken umgesetzt. Ziel des Modellprojekts ist es,  das Bewusstsein für Sinnesbeeinträchtigungen zu schärfen und Wissen und Kompetenzen dazu verstärkt auch im außerstationären Bereich zu vermitteln.  

Ein lächelnder Senior hält ein Holzhäuschen in den Händen. Im Hintergrund befindet sich ein Fachwerkhaus. Der Senior steht auf einem Balkon, der mit Blumen geschmückt ist.

Beratungs- und Kompetenzzentrum Sehen und Kommunikation im Blindeninstitut Würzburg

Sehen und Kommunikation sind unsere Kernkompetenzen im Blindeninstitut. Deshalb haben wir unsere Fachdienste und Beratungsangebote rund um diese Themen in Würzburg in einem Beratungs- und Kompetenzzentrum zusammengefasst.

Das Bild zeigt einen bunten Regenschirm.

Unsere Beratungsangebote

​Wir beraten zu Fragen rund um (Hör-)Sehbehinderung, (Taub-)Blindheit und zu Teilhabe und Selbstbestimmung  an unseren Blindeninstituten in Bayern und Thüringen.

Links sitzt eine Frau vornübergebeut auf einem Stuhl. Sie hält ein Clipboard mit einem Formular in der einen Hand. In der anderen Hand hält sie einen Stiftung, mit dem Sie auf das Formular zeigt. Ihr gegenüber sitzen eine junge Frau und ein junger Mann, die auf das Formular blicken.