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Das Bild zeigt eine Seniorin mit grauen Haaren und einem karierten Oberteil. Sie trägt einen Kopfhörer.

Präventionsprogramm "Hören und Kommunikation in Pflegeeinrichtungen"

Sich mitteilen können, verstanden werden und andere verstehen können – Kommunikation ist ein Grundbedürfnis aller Menschen. Um diese wichtige Fähigkeit auch im Alter trotz Sinnesbeeinträchtigungen möglichst lange aufrechtzuerhalten und pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren mit Hörbeeinträchtigungen gezielt zu stärken, wurde im Oktober 2021 ein neues bayernweites Präventionsprojekt gestartet. Die Präventionsmaßnahme „Hören und Kommunikation“ will die Bewohnerinnen und Bewohner von stationären Pflegeeinrichtungen gezielt fördern. Dafür arbeitet ein speziell qualifiziertes Präventionsteam eng mit den Leitungsverantwortlichen und Mitarbeitenden der Pflegeeinrichtungen zusammen und richtet sich auch an die Angehörigen der Seniorinnen und Senioren.
Nächste digitale Infoveranstaltung für Angehörige und weitere Interessierte

Pflege- und Betreuungskräfte sensibilisieren und nachhaltige Qualitätsmerkmale etablieren

Hörprobleme haben weitreichende Auswirkungen, neben der Isolation erhöhen sie auch das Demenzrisiko, das durch den Verlust von Information verstärkt wird. Die Vermittlung von spezifischem Fachwissen ist zur Stärkung der Pflege- und Betreuungskräfte daher sehr wichtig. Um sicherzustellen, dass die teilnehmenden Pflegeeinrichtungen die Unterstützung rund um das Hören und die Kommunikation der Seniorinnen und Senioren dauerhaft in ihren Alltag einfließen lassen, richtet sich die Präventionsmaßnahme nicht nur an die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern auch direkt an die Pflegeeinrichtung und deren Beschäftigte in Form von
  • Schulungen,
  • einer Begehung zur Barrierefreiheit und
  • umfassender Beratung.
Zusammen mit dem sogenannten Steuerungsgremium analysiert das Präventionsteam des Blindeninstituts die Ausgangssituation vor Ort: Wie gut ist die Pflegeeinrichtung im Hinblick auf das Hören und die Kommunikation aufgestellt? Wie steht es um die Handhabung von Hörhilfen und die Anwendung alternativer Kommunikationsstrategien? Können dauerhafte Kooperationen mit HNO-Ärzten und Hörakustikern vor Ort angestoßen werden?
Anerkennung der FortbildungUnsere Schulungsinhalte werden bei der Registrierung beruflich Pflegender mit Fortbildungspunkten anerkannt. Zudem können auch Unterrichtseinheiten gemäß der Richtlinien nach §53c SGB XI zur Qualifikation von Betreuungskräften (§43b) angerechnet werden.

Seniorinnen und Senioren stärken – gerade jetzt

Im Rahmen des Präventionsprogramms haben die Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit, in ihrer Einrichtung an
  • Hörüberprüfungen,
  • Einzel- und Gruppen-Beratungen sowie an einer
  • Informationsveranstaltung teilzunehmen.
Die Verschlechterung des Hörvermögens erfolgt meist in einem schleichenden Prozess, der lange unbemerkt bleibt, unterschätzt oder verdrängt wird. Ein nicht kompensierter Hörverlust stellt eine hohe psychosoziale Belastung für die betroffenen Menschen dar, denn Unterhaltungen und Gruppenaktivitäten sind von Missverständnissen und Stress geprägt. Sozialer Rückzug sowie abnehmende Aktivität und Teilhabe sind die Folgen. Gerade jetzt, da aufgrund der Corona-Pandemie vielerorts und vor allem auch in Pflegeeinrichtungen umgreifende Einschränkungen spürbar sind, ist es demnach wichtig, diesen Problemen entgegenzuwirken und pflegebedürftige Senioren in ihrer Selbstständigkeit, in ihrer Kontaktgestaltung mit ihrem sozialen Umfeld und in ihrer Lebensfreude zu stärken.

Wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn für den Pflegesektor

Neu ist im Programm „Hören und Kommunikation“, dass dieses in Zusammenarbeit mit der Humanwissenschaftlichen Fakultät, Fachbereich Audiopädagogik, an der Universität zu Köln wissenschaftlich evaluiert wird. Rund 60 Prozent der über 60-Jährigen sind schätzungsweise von einer Altersschwerhörigkeit betroffen. Mit einer Hörhilfe versorgt sind aber nur etwa 15 Prozent der Betroffenen. Durch die wissenschaftliche Begleitung der Präventionsmaßnahme soll erstmals der Bedarf an präventiven Hilfen zum Themenkomplex Hören und Kommunikation in den Einrichtungen ermittelt werden. Darüber hinaus soll festgestellt werden, wie hilfreich die Maßnahmen von den beteiligten Zielgruppen empfunden werden und wie nachhaltig sie nach Abschluss der Intervention wirken. Die wissenschaftliche Evaluation wird durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert.
Das Bild zeigt das Logo der Universität zu Köln sowie das Logo des Bayerische Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.

Jetzt mitmachen!

Sie möchten mit Ihrer Pflegeeinrichtung teilnehmen? Dann füllen Sie bitte das nachfolgende Anmeldeformular aus und lassen es uns zukommen (als Fax an 09 31 / 20 92 - 23 40 oder per Mail an hoeren-kommunikation@blindeninstitut.de). Die Teilnahme ist kostenfrei. Bitte beachten Sie, dass aktuell nur vollstationäre Einrichtungen teilnehmen können. Tagespflegen können sich derzeit nicht anmelden.
Die Kosten übernehmen die beteiligten Pflegekassen bei der AOK Bayern, die Betriebskrankenkassen in Bayern, die IKK classic, die KNAPPSCHAFT und die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau – SVLFG als Landwirtschaftliche Pflegekasse im Rahmen der Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen nach § 5 SGB XI.
Folgende Logos sind abgebildet:  Pflegekasse der AOK Bayern, Betriebskrankenkassen in Bayern, IKK classic, KNAPPSCHAFT und  Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).

Blindeninstitut Würzburg / Präventionsprogramme

Präventionsprogramm "Hören und Kommunikation in Pflegeeinrichtungen"
Tel. 0931 2092-2323
Fax 0931 2092-2340
hoeren-kommunikation@blindeninstitut.de

Symbol von einem Smart Phone das ein klingelndes Telefon zeigt

Informationen für Angehörige und weitere Interessierte

Alle Angehörigen und weiteren Interessierten sind regelmäßig eingeladen, sich im Rahmen einer digitalen Informationsveranstaltung kostenfrei zu allem Wissenswerten rund um die Theman "Hören und Kommunikation" zu informieren und mit den Fachkräften des Präventionsprogramms „Hören und Kommunikation in Pflegeeinrichtungen“ ins Gespräch zu kommen.

Präventionsprogramm "Gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen"

Das Präventionsprogramm "Gutes Sehen" richtet sich an voll- und teilstationäre Pflegeeinrichtungen in Bayern. Es möchte das Bewusstsein für gutes Sehen in Pflegeeinrichtungen schärfen, dort regelmäßige Vorsorgemaßnahmen verankern und Barrieren im Alltag sehbeeinträchtigter und blinder Senior*innen abbauen.

Das Bild zeigt eine weißhaarige Seniorin mit rotem Pullover. Sie trägt eine Brille, die sie links und rechts mit den Händen fasst.

Beratungs- und Kompetenzzentrum Sehen und Kommunikation im Blindeninstitut Würzburg

Sehen und Kommunikation sind unsere Kernkompetenzen im Blindeninstitut. Deshalb haben wir unsere Fachdienste und Beratungsangebote rund um diese Themen in Würzburg in einem Beratungs- und Kompetenzzentrum zusammengefasst.

Das Bild zeigt einen bunten Regenschirm.

Unsere Beratungsangebote

​Wir beraten zu Fragen rund um (Hör-)Sehbehinderung, (Taub-)Blindheit und zu Teilhabe und Selbstbestimmung  an unseren Blindeninstituten in Bayern und Thüringen.

Links sitzt eine Frau vornübergebeut auf einem Stuhl. Sie hält ein Clipboard mit einem Formular in der einen Hand. In der anderen Hand hält sie einen Stiftung, mit dem Sie auf das Formular zeigt. Ihr gegenüber sitzen eine junge Frau und ein junger Mann, die auf das Formular blicken.