Wenn Kinder die Welt mit anderen Augen sehen
Fortbildung zu Sehbeeinträchtigungen bei Kindern für Erzieher*innen

Am 11.10.2025 fand im Blindeninstitut Aschaffenburg, organisiert von der Frühförderung Sehen, eine Fortbildung für interessierte Erzieher*innen statt. Beim Ankommen zeigte sich die große Offenheit und Neugier der Erzieher*innen und bereits da wurde deutlich: Heute geht es darum, den Alltag mit eingeschränktem Sehen zu erleben. Zu Beginn erhielt jede*r Teilnehmer*in eine Simulationsbrille, mit der eine reduzierte Sehschärfe nachgeahmt wird. Manche Teilnehmenden erhielten zudem einen Hörschutz um eine Hör-Seh-Beeinträchtigung zu simulieren.
Mit den Simulationsbrillen konnten die Teilnehmenden hautnah erleben, wie Kinder mit Sehbeeinträchtigungen ihre Umgebung wahrnehmen und sich so in die Welt eines sehbehinderten Kindes einfühlen. Zu Beginn der Selbsterfahrung sollten zunächst einfach erscheinende Aufgaben bewältigt werden: Versteckte Gegenstände finden, sich im Gebäude orientieren und verschiedene Objekte auf unterschiedlich kontrastreichen Tischdecken erkennen. Bereits hier wurde deutlich wie schwierig und anstrengend diese Aufgaben mit Sehbeeinträchtigungen sind. Eine Teilnehmerin stellte fest: „Das muss ein richtiger Kraftaufwand für die Kinder sein!“.
Anschließend wurden verschiedene Situationen im Kita- und Schulalltag unter eingeschränkten Sehbedingungen nachgestellt. Vom Morgenkreis bei gedämpftem Licht über kontrastarme Spiele bis hin zu alltäglichen Situationen im Gruppenraum, schnell wurde deutlich, wie kleine Veränderungen Großes bewirken können. Schon durch einfache Anpassungen im Umfeld, etwa klare Kontraste oder gezielte Beleuchtung, lässt sich der Alltag deutlich erleichtern. Auch Bewegung kam nicht zu kurz: Beim gemeinsamen Ball kicken und Bewegungsspielen mit Simulationsbrillen war Lachen garantiert und gleichzeitig spürbar, wie stark der Gleichgewichtssinn und die Raumorientierung gefordert sind. „Du kannst doch nicht einfach mitten im Spiel deine Jacke ausziehen, ich dachte du wärst aus dem gegnerischen Team!“, äußerte sich ein Teilnehmer frustriert.
Die Selbsterfahrungseinheiten wurden mit Informationen zur Sehentwicklung von Kindern, zur Untersuchung des funktionalen Sehvermögens und mit praktischen Tipps für den Kita-Alltag ergänzt.
Zum Abschluss trafen sich alle erneut, um die Erfahrungen gemeinsam zu reflektieren und sich auszutauschen. „Beim Puzzeln habe ich gemerkt, wie anstrengend das ist, eigentlich macht Puzzeln mir doch Spaß!“, lachte eine Teilnehmerin. Andere Teilnehmende berichteten auch davon sich demotiviert und frustriert gefühlt zu haben, insbesondere im Vergleich zu anderen bei denen Aufgaben besser funktionierten. „Ich habe mich ausgeschlossen gefühlt“, beschrieb eine Teilnehmerin mit Hör-Seh-Beeinträchtigung. Insgesamt fiel das Feedback durchweg positiv aus. Viele Erzieher*innen gaben an, dass sie nun mit einem ganz neuen Blick auf ihre pädagogische Arbeit zurückkehren und viele wertvolle Eindrücke sammeln konnten, sodass sie die Bedürfnisse sehbeeinträchtigter Kinder künftig besser verstehen. Eine Teilnehmerin resümierte treffend: „Das war richtig intensiv, aber unglaublich bereichernd. Heute mache ich gar nichts mehr!“
(Maria Wiesner)
Mit den Simulationsbrillen konnten die Teilnehmenden hautnah erleben, wie Kinder mit Sehbeeinträchtigungen ihre Umgebung wahrnehmen und sich so in die Welt eines sehbehinderten Kindes einfühlen. Zu Beginn der Selbsterfahrung sollten zunächst einfach erscheinende Aufgaben bewältigt werden: Versteckte Gegenstände finden, sich im Gebäude orientieren und verschiedene Objekte auf unterschiedlich kontrastreichen Tischdecken erkennen. Bereits hier wurde deutlich wie schwierig und anstrengend diese Aufgaben mit Sehbeeinträchtigungen sind. Eine Teilnehmerin stellte fest: „Das muss ein richtiger Kraftaufwand für die Kinder sein!“.
Anschließend wurden verschiedene Situationen im Kita- und Schulalltag unter eingeschränkten Sehbedingungen nachgestellt. Vom Morgenkreis bei gedämpftem Licht über kontrastarme Spiele bis hin zu alltäglichen Situationen im Gruppenraum, schnell wurde deutlich, wie kleine Veränderungen Großes bewirken können. Schon durch einfache Anpassungen im Umfeld, etwa klare Kontraste oder gezielte Beleuchtung, lässt sich der Alltag deutlich erleichtern. Auch Bewegung kam nicht zu kurz: Beim gemeinsamen Ball kicken und Bewegungsspielen mit Simulationsbrillen war Lachen garantiert und gleichzeitig spürbar, wie stark der Gleichgewichtssinn und die Raumorientierung gefordert sind. „Du kannst doch nicht einfach mitten im Spiel deine Jacke ausziehen, ich dachte du wärst aus dem gegnerischen Team!“, äußerte sich ein Teilnehmer frustriert.
Die Selbsterfahrungseinheiten wurden mit Informationen zur Sehentwicklung von Kindern, zur Untersuchung des funktionalen Sehvermögens und mit praktischen Tipps für den Kita-Alltag ergänzt.
Zum Abschluss trafen sich alle erneut, um die Erfahrungen gemeinsam zu reflektieren und sich auszutauschen. „Beim Puzzeln habe ich gemerkt, wie anstrengend das ist, eigentlich macht Puzzeln mir doch Spaß!“, lachte eine Teilnehmerin. Andere Teilnehmende berichteten auch davon sich demotiviert und frustriert gefühlt zu haben, insbesondere im Vergleich zu anderen bei denen Aufgaben besser funktionierten. „Ich habe mich ausgeschlossen gefühlt“, beschrieb eine Teilnehmerin mit Hör-Seh-Beeinträchtigung. Insgesamt fiel das Feedback durchweg positiv aus. Viele Erzieher*innen gaben an, dass sie nun mit einem ganz neuen Blick auf ihre pädagogische Arbeit zurückkehren und viele wertvolle Eindrücke sammeln konnten, sodass sie die Bedürfnisse sehbeeinträchtigter Kinder künftig besser verstehen. Eine Teilnehmerin resümierte treffend: „Das war richtig intensiv, aber unglaublich bereichernd. Heute mache ich gar nichts mehr!“
(Maria Wiesner)










