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Auf dem Foto sind eine Frau und ein lachendes Kind zu sehen. Die Frau umarmt dabei das Kind.

Stiftungszweck und Leitbild

Unser Warum

Alle Menschen haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben und an Teilhabe in allen Lebensbereichen – egal, ob sie eine Behinderung haben oder nicht.  Wir befähigen sinnesbehinderte und komplex behinderte Menschen dazu , ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Dabei bestimmen sie selbst, wo und wie lange sie Unterstützung von uns erhalten möchten.

Neben unserer besonderen Fachlichkeit sind es unsere Haltung und die Kultur unserer Einrichtungen, die die Blindeninstitutsstiftung auszeichnen. Geprägt von unserem Gründer sind wir einem humanistischen Menschenbild verpflichtet, das sich in unserer Stiftungssatzung und unserem Leitbild widerspiegelt.

Unser Stiftungszweck

Unser Gründer Moritz Graf zu Bentheim-Tecklenburg-Rheda war davon überzeugt, dass blinde und sehbehinderte Menschen ein erfülltes Leben führen können. Das war 1853 keine Selbstverständlichkeit. In der Bildung sah er den Schlüssel, der blinden Kindern und Jugendlichen die Tür zu neuen Lebensperspektiven eröffnet.

Diese Überzeugung des Grafen ist bis heute unser Kernauftrag, der in unserer Satzung als prägendes Merkmal auf Dauer festgeschrieben ist. Unser gemeinnütziger Stiftungszweck, so heißt es darin, wird insbesondere dadurch erreicht, dass:
  • „die Stiftung blinde, sehbehinderte und mehrfachbehinderte sehbehinderte und blinde Kinder, Jugendliche und Erwachsene unterrichtet und beruflich ausbildet. Gemeinsamer Unterricht und Ausbildung zusammen mit Menschen ohne Behinderung oder anderen Behinderungen soll Inklusion fördern und unterstützen.
  • die Stiftung Tätigkeiten der Gesundheitspflege für eine angemessene gesundheitliche Teilhabe, insbesondere für Menschen mit Behinderung (...) anbietet.
  • die Stiftung Tätigkeiten der Wohlfahrtspflege, wie Beratungstätigkeiten, insbesondere für Menschen mit Behinderung (...) aufnimmt.
  • die Stiftung besondere Projekte im Bereich Kunst und Kultur, insbesondere für Menschen mit Behinderung (...) fördert."
Den Kernauftrag hat uns unser Gründer Moritz Graf-zu-Bentheim-Tecklenburg-Rheda vor 170 Jahren vorgegeben. Diesen Auftrag zu „verheutigen" und ihn unter Berücksichtigung der sich wandelnden pädagogischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen immer wieder neu mit Leben zu füllen, sehen wir als eine zentrale Aufgabe an. 

Unsere Geschichte

Gewaltprävention und Gewaltschutz

Unser Leitbild

Auf dem Bild ist ein Gemälde zu sehen. Im Mittelpunkt des Gemäldes befindet sich ein großer roter Kreis, der von blauen Pinselstrichen und Farbklecksen umgeben ist. Unten rechts ist eine Unterschrift zu sehen.
In unserem Leitbild formulieren wir die Grundanliegen der Blindeninstitutsstiftung und
beschreiben Verwirklichtes, aber auch Ziele, auf die wir hinarbeiten wollen. Deshalb muss es immer wieder aus der Perspektive der Menschen mit Behinderungen und der Mitarbeitenden reflektiert und auch weiterentwickelt werden. In unserem Leitbild sehen wir eine Selbstverpflichtung aller Kolleg*innen, die in der Blindeninstitutsstiftung arbeiten. Jede und jeder von uns kann sich auf die Verwirklichung der genannten Ziele berufen.
Leitbild in leichter SpracheUnser Leitbild gibt es auch in leichter Sprache.

Unser Menschenbild

„Jeder Mensch ist einzigartig und hat ein Recht auf Selbstbestimmung, Teilhabe, Respekt, Würde, Heimat und Bildung.”

Die Blindeninstitutsstiftung engagiert sich nach dem Willen ihres Stifters dafür, dass Menschen mit (Hör-)Sehbehinderung und (Taub-)Blindheit, auch in Verbindung mit weiterem Unterstützungsbedarf, entsprechend ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten selbstbestimmt leben können.
Wir setzen uns für die Rechte aller Menschen mit Behinderung auf lebenslangeBildung und Teilhabe an unterschiedlichen Lebens , Lern und Arbeitsorten ein.

Zur Entfaltung und Sicherung der Lebensqualität schaffen wir gute Rahmenbedingungen hinsichtlich Organisation, Konzeption, personeller und sachlicher Ausstattung.

Spezifischen Anforderungen (zum Beispiel medizinischen und psychiatrischen) begegnen wir durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Fachkompetenz. Wir kooperieren dafür auch mit externen Fachleuten und bauen nach Bedarf Brücken zu anderen Unterstüt
zungssystemen.

Im Mittelpunkt unseres Handelns steht der einzelne Mensch mit seiner Persönlichkeit und seiner Lebensgeschichte.

Wesentliche Dimensionen menschlichen Lebens wie Liebe, Sexualität, Krankheit, Älterwerden, Sterben, Geburt und Tod werden geschätzt und erhalten bei uns ihren berechtigten Raum.

Unser Ziel ist es, Menschen in ihrem Bestreben nach Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung zu stärken.

Unsere Strukturen ermöglichen den Menschen selbstbestimmte Entscheidungen.
Dabei sollen institutionelle Interessen den persönlichen Interessen des Einzelnen nicht übergeordnet werden.

Die Stärke der Blindeninstitutsstiftung liegt in ihren vielfältigen Kompetenzen in den Bereichen Sehbehinderung und Blindheit. Aufbauend auf unserer langen fachlichen Tradition entwickeln wir unsere Kernkompetenz innovativ weiter.

Gemeinsame Sprache ist der Schlüssel für Selbstbestimmung und Teilhabe. Wir entwickeln und pflegen dafür alternative Formen der Kommunikation.

Für Menschen mit einer Beeinträchtigung des Sehens in Verbindung mitweiterem komplexen Unterstützungsbedarf sind körperliches Wohlbefinden, elementare Versorgung und ganzheitliche Pflege bedeutsame Lebensaspekte.Deshalb schenken wir diesen Situationen – fachlich und menschlich – hohe Aufmerksamkeit und ermöglichen darin das Erleben von Beziehung und Wertschätzung.

Grundlage unserer Arbeit ist die Beziehung mit dem Menschen mit Behinderung.

Die Qualität dieser Beziehung ist das Fundament jeder professionellen Beratung, Begleitung und Assistenz. Dabei ist unsere Haltung durch Achtung, Akzeptanz, einfühlendes Verstehen sowie Fachkompetenz geprägt.

In seinem direkten Lebens- und Lernumfeld erfährt der Einzelne sozialen Kontakt, Sicherheit, Orientierung und Geborgenheit. Darum legen wir Wert auf gute Atmosphäre und kleine Gruppen.

Auf der Basis dieser Erfahrungen ist es uns wichtig, sich gemeinsam mit dem Menschen mit Behinderung immer wieder für die Vielfalt des Lebens zu öffnen.

Menschen mit Behinderung entscheiden sich für unterschiedliche Möglichkeiten des Lernens, Lebens und Arbeitens. Unser Anspruch ist es, Orte anzubieten, an denen der Mensch mit Behinderung Heimat finden kann.

Wir halten dafür differenzierte und flexible Angebote bereit. Sie orientieren sich an den individuellen Ressourcen, dem Bedarf, den Wünschen sowie der konkreten Lebenssituation.Die Stiftungsieht es als ihren Auftrag an, Angebote für alle Lebensphasen zu entwickeln und bereitzuhalten.

Personen, die dem Menschen mit Behinderung nahestehen, binden wir in wichtige Entscheidungsprozesse ein. Die internen Beteiligten sind dabei den Prinzipien der Selbstbestimmung und Teilhabe verpflichtet.

Wir respektieren Eltern und gesetzliche Vertreter als kompetente Partner in ihren
besonderen Lebenszusammenhängen. Dabei ist uns eine verlässliche und wertschätzende Zusammenarbeit wichtig.

Das Zuhause eines Menschen ist sein Lebensmittelpunkt. Dieses Zuhause kann in verschiedenen Lebensphasen das Elternhaus, die Wohngruppe oder eine selbstständige Wohnform sein.Darum gestalten wir unsere Räume wohnlich, am individuellen Bedarf und
an persönlichen Wünschen orientiert.

Feste und Feiern haben bei uns einen festen Platz und bereichern unser
Zusammenleben.

Übergänge zwischen den einzelnen Lebensabschnitten und Veränderungen der Lebens und Lernorte sind besonders sensible Phasen der Zukunftsgestaltung. Wir begleiten Menschen mit Behinderung bei ihrer Zukunftsplanung und unterstützen sie bei der konkreten Umsetzung ihrer Ziele. Alle Übergänge bedürfen deshalb besonderer Achtsamkeit und frühzeitiger, vorausschauender Planung aller Beteiligten.

Toleranz gegenüber unterschiedlichen weltanschaulichen, politischen und privaten Lebenseinstellungen ist Wesensmerkmal der Blindeninstitutsstiftung.

Wir orientieren uns an der humanistischen Grundhaltung unseres Stifters und führen seine Anliegen fort.

Die gelebte Vielfalt macht die Blindeninstitutsstiftung aus.
 

Unsere Kultur der Zusammenarbeit

„In der Blindeninstitutsstiftung arbeiten
alle Bereiche gleichwertig zusammen”

Wir begegnen uns in den unterschiedlichen Berufsgruppen und Rollen mit gegenseitiger Wertschätzung, Respekt und Toleranz.
Teams haben für uns zentrale Bedeutung, um die fachlichen und menschlichen Kompetenzen im Sinne unseres Auftrags zu bündeln.

Eine gute Zusammenarbeit innerhalb der Teams ist uns wichtig. Wir legen deshalb Wert auf die Teamfähigkeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und fördern die Teamentwicklung.

Durch stiftungsweite Kommunikation und fachlichen Austausch fördern wir die Qualitätsentwicklung. Wir sichern die hohe Qualität unserer Zusammenarbeit unter anderem durch Konzepte, Stellenbeschreibungen und Dienstvereinbarungen.

Wir halten getroffene Vereinbarungen verbindlich ein und achten auf deren
Umsetzung.

Für unsere Zusammenarbeit planen wir ausreichend Zeit und Raum ein.

Unsere langjährig gewachsene interdisziplinäre Zusammenarbeit ist unsere
Stärke. Diese zentrale Ressource ermöglicht uns individuelle Begleitung und ganzheitliche Förderung.

Die Blindeninstitutsstiftung legt Wert auf gute Arbeitsbedingungen. Sie engagiert sich für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sichert nachhaltig Arbeitsplätze.

Wir legen Wert auf eine positive Arbeitsatmosphäre.

Leitungskräfte fördern ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch persönliche und fachliche Unterstützung. Sie nehmen dabei Belastungssituationen besonders ernst.

Arbeitssicherheit und betriebliche Gesundheitsförderung haben bei uns einen hohen Stellenwert.

Wir berücksichtigen nach Möglichkeit die persönliche Situation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Im Bewusstsein gemeinsam getragener Verantwortung gehen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Blindeninstitutsstiftung wertschätzend und anerkennend miteinander um.

Gemeinsam getragene Verantwortung meint: Verantwortung aller in ihrer jeweiligen Rolle und Identifikation mit dem Leitbild und den darin enthaltenen Werten der Blindeninstitutsstiftung.

Personalvertretungen und Leitungsverantwortliche aller Ebenen arbeiten vertrauensvoll zusammen.

Die Blindeninstitutsstiftung ist eine hierarchisch strukturierte Einrichtung, in der Informationswege, Entscheidungsprozesse und Leitungsstrukturen eindeutig definiert und transparent sind.

Unser Anspruch ist die Teilhabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen.


Im Zuge der Entscheidungsfindung greifen wir auf die Erfahrungen und Kompetenzen aller Beteiligten zurück.Nach Möglichkeit werden besonderepersönliche Belange von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern berücksichtigt.

Entscheidungen werden von den Führungskräften verantwortet und durch Transparenz nachvollziehbar gemacht.

Die Blindeninstitutsstiftung fördert und erwartet in ihrer Personalentwicklung den kontinuierlichen und systematischen Kompetenzerwerb aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie gestalten durch ihre Kompetenzen aktiv die Gegenwart und die Zukunft der Blindeninstitutsstiftung.

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten wir gezielt ein.

Wir qualifizieren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch ein eigenes Fortbildungssystem und stärken damit unsere Kernkompetenzen.

Ergänzend bieten wir externe Beratung, Fortbildung, Supervision und Coaching an.

Für die fachliche und persönliche Weiterentwicklung stellt die Blindeninstitutsstiftung zeitliche und finanzielle Ressourcen bereit.
 

Unser gesellschaftlicher Kontext

„Die Blindeninstitutsstiftung nimmt wichtige gesellschaftliche und staatliche Aufgaben wahr”

Sie tritt ein für die Rechte der Menschen mit Behinderung. Dafür ist die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen wesentlicher Orientierungsrahmen.

Die Blindeninstitutsstiftung ist partei-politisch unabhängig und weltanschaulich neutral. Sie verpflichtet sich, die Interessen von Menschen mit Behinderung, insbesondere der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die sie begleitet, gesellschaftspolitisch zu vertreten und ihnen Teilhabe zu ermöglichen.
Wir ermutigen und befähigen Kinder,Jugendliche und Erwachsene, in der Öffentlichkeit für sich selbst zu sprechen.

Menschen mit Behinderung und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen wir, selbst Funktionen und Mandate in Verbänden und politischen Gremien zu übernehmen.

Wir verstehen unsere Präsenz in der Öffentlichkeit immer auch als gesellschaftliche Bewusstseinsbildung.

Wir beziehen Stellung gegen gesellschaftliche Strömungen, die die Rechte und Interessen der Menschen mit Behinderung einschränken.

Über politische Mandatsträgerinnen und Mandatsträger nehmen wir Einfluss,damit diese in ihren Gremien die Interessen der Menschen mit Behinderung vertreten.

Die Kooperation mit anderen Einrichtungen, Fachdiensten und Verbänden hat einen hohen Stellenwert für die Blindeninstitutsstiftung.

Wir arbeiten mit Forschungs und Fortbildungseinrichtungen bezüglich pädagogischer, therapeutischer, medizinischer und technischer Weiterentwicklungen zusammen.

Unser spezifisches Fachwissen stellen wir durch Veröffentlichungen, auf Tagungen, bei Kongressen und in Ausbildungsstätten zur Verfügung.

Die Blindeninstitutsstiftung gehört zum öffentlichen Leben und gestaltet dieses aktiv mit. Bei regionalen und überregionalen Anlässen ist sie präsent. Sie stellt ihre Aufgaben und ihre Arbeit dar und versteht sich so als Teil der Gesellschaft.

Innerhalb des Gesamtauftrages entwickeln die Blindeninstitute eigene Profile und repräsentieren die Blindeninstitutsstiftung in ihrer Region.

Wir verstehen uns als offene und gastfreundliche Einrichtungen, in denen auch öffentliche Veranstaltungen stattfinden.

Wir pflegen gute nachbarschaftliche Beziehungen.

Unsere Einstellungen, Haltungen und Werte sowie unser Menschenbild spiegeln sich in der Gestaltung unserer Öffentlichkeitsarbeit wider.

Unsere Wortwahl in Pressetexten und Veröffentlichungen ist achtsam.

Die Bildauswahl respektiert die Privatsphäre und berücksichtigt die persönlichen Belange der abgebildeten Menschen.

Unsere Fundraising Aktivitäten ermöglichen die Realisierung wichtiger Anliegen und sind integer und transparent.

 

Blindeninstitutsstiftung - Überblick

Seit unserer Gründung im Jahr 1853 hat sich vieles verändert. Doch noch immer stehen bei uns die Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung im Mittelpunkt.

Ein Kind liegt auf einem Spielteppich und lächelt.