Eine Gruppe Menschen steht vor einem Gebäude und hält orangefarbene Schilder mit der Aufschrift „Stopp Gewalt gegen Frauen“.

Frauen mit Behinderungen erfahren häufiger Gewalt

Die Blindeninstitutsstiftung engagiert sich am internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen. Denn: Frauen mit Behinderungen erleben Gewalt nachweislich häufiger und in vielfältigeren Formen als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt.

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Frauen mit Behinderungen erfahren häufiger Gewalt

Die Blindeninstitutsstiftung engagiert sich am internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen

Eine Gruppe Menschen steht vor einem Gebäude und hält orangefarbene Schilder mit der Aufschrift „Stopp Gewalt gegen Frauen“.
Der Internationale Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen macht darauf aufmerksam, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen weiterhin zu den häufigsten Menschenrechtsverletzungen gehört. Die Vereinten Nationen haben diesen Tag ins Leben gerufen, um ein klares Zeichen zu setzen: Gewalt ist niemals akzeptabel.

Er ist auch für die Blindeninstitutsstiftung von besonderer Bedeutung. Frauen mit Behinderungen erleben Gewalt nachweislich häufiger und in vielfältigeren Formen als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt. Vorstand Johannes Spielmann macht deshalb deutlich: „Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen und Mädchen mit Behinderungen Schutz erfahren, ernst genommen werden und in ihrer Selbstbestimmung gestärkt werden.

Frauen mit Behinderungen sind besonders gefährdet

Forschungsergebnisse zeigen: Frauen und Mädchen mit Behinderungen erleben alle Formen von Gewalt noch häufiger als der Bevölkerungsdurchschnitt. Konkret heißt das:
  • Frauen mit Behinderungen sind nahezu doppelt so häufig von körperlicher Gewalt betroffen.
  • Auch psychische Gewalt tritt deutlich häufiger auf.
  • Besonders gravierend: Frauen mit Behinderungen sind in ihrer Kindheit und Jugend zwei- bis dreimal häufiger sexualisierter Gewalt ausgesetzt.
Je komplexer eine Behinderung und je höher der Unterstützungsbedarf, desto größer ist das Risiko, Gewalt zu erfahren – sowohl in der Gesellschaft als auch in Einrichtungen der Behindertenhilfe.
 

Unser Gewaltschutzkonzept

Um diesem besonderen Schutzauftrag gerecht zu werden, hat die Blindeninstitutsstiftung ein umfassendes Gewaltpräventions- und Schutzkonzept entwickelt. Es umfasst eine stiftungsweite Fachstelle für Gewaltprävention und klare und transparente Meldewege. Mitarbeitende werden regelmäßig geschult und sind an einen verbindlichen Verhaltenskodex gebunden.

Das Konzept schafft eine Kultur der Achtsamkeit, in der Grenzverletzungen frühzeitig erkannt, offen angesprochen und professionell bearbeitet werden sollen. Zum Schutz und zur Stärkung der Menschen mit Behinderung, die in den Blindeninstituten lernen, arbeiten und wohnen.

Gewalt im Fokus: Die Lage in Deutschland

UN Women Deutschland richtet 2025 den Blick auf Gewalt, die Frauen und Mädchen täglich in der Öffentlichkeit begegnet – auf der Straße, im Arbeitsumfeld oder im digitalen Raum. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:
  • In Deutschland findet fast täglich ein Femizid statt.
  • Alle zwei Tage tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin.
  • 63 % der politisch engagierten Frauen erleben digitale Gewalt.
  • 90 % der jungen Frauen fühlen sich nachts unsicher, wenn sie unbekannten Männern begegnen.

Unser Appell

Zum Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen ruft die Blindeninstitutsstiftung dazu auf, hinzusehen, zu handeln und insbesondere Frauen und Mädchen mit Behinderungen konsequent zu schützen und zu stärken. Jede Form von Gewalt – körperlich, psychisch, materiell, digital oder strukturell – verletzt Würde und Menschenrechte.
Was wir alle tun können
  • Hinschauen und handeln: Warnsignale ernst nehmen.
  • Unterstützen: Betroffenen zuhören und Hilfe anbieten.
  • Informieren: Wissen über Schutz- und Hilfsangebote weitergeben.

#OrangeTheWorld – Gemeinsam ein Zeichen setzen

Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Blindeninstitutsstiftung an der internationalen Kampagne #OrangeTheWorld. Die Farbe Orange steht für Hoffnung und eine Zukunft ohne Gewalt. Mit unserer Teilnahme machen wir sichtbar, dass Frauen und Mädchen mit Behinderungen in besonderem Maße gesehen, gehört und geschützt werden müssen.

Gemeinsam setzen wir ein Zeichen – für eine Welt, in der Frauen und Mädchen, mit und ohne Behinderung, frei und ohne Angst leben können.

Weitere Nachrichten aus der Blindeninstitutsstiftung

Maria Rascher-Wolfring (Lehrkraft Graf-zu-Bentheim-Schule), Dr. Marco Bambach (Vorstand Blindeninstitutsstiftung), Stefanie Tröster (Gruppenleitung Blindeninstitut Würzburg), Lucas (Schüler Graf-zu-Bentheim-Schule), Jürgen Dusel (Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen) und Dr. Michael Weis (Institutsleitung Blindeninstitut Würzburg) sind von links nach rechts auf dem Bild zu sehen. Lucas steht in der Mitte und hält eine kleine, orangene Seepferdchen-Figur in der Hand. Alle lächeln und freuen sich.

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Lieder für den Frieden

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