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Ein Junge berürht mit seiner Hand die Hand einer erwachsenen Person, die nicht zu sehen ist. Er sitzt mit einem Kuscheltier auf einem Stuhl.

GaViD-Sinne

Wir wollen die Versorgungslücke von Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung schließen.

Das Projekt GaViD-Sinne

Die Blindeninstitutsstiftung ist Teil des wegweisenden Projekts „GaViD-Sinne“. Damit wollen wir die medizinische und diagnostische Versorgung von Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung in Deutschland verbessern. Gemeinsam mit Partnern aus dem Sozial- und Gesundheitswesen sowie führenden Universitätskliniken soll das Risiko der Fehl- oder Unterversorgung dieser Bevölkerungsgruppe reduziert werden.
GaViD-Sinne: Ganzheitliche Versorgungsstützpunkte & interdisziplinäre Diagnostik für Menschen mit Sinnesbehinderungen

Erfahren Sie mehr in unserem Podcast über das Projekt GaViD-Sinne

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Ziel des Projekts GaViD-Sinne

Menschen mit doppelten Sinnesbehinderungen stoßen im Gesundheitssystem oft auf erhebliche Barrieren, die zu unzureichender Versorgung und Folgeerkrankungen führen können. Vor allem im Krankenhausalltag begegnen sie spezifischen Herausforderungen in der Kommunikation, verstärkt durch den Fachkräftemangel. GaViD-Sinne schafft erstmals interdisziplinäre Diagnostik- und Versorgungszentren in Deutschland, um diesen Herausforderungen gezielt zu begegnen.

Langfristig strebt GaViD-Sinne an, eine standardisierte und integrierte Versorgung für Menschen mit Sinnesbehinderungen im deutschen Gesundheitswesen zu etablieren. Durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Akteure wird das Projekt über die dreijährige Laufzeit hinaus wirken und zur Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen beitragen.

Standorte und Projektlaufzeit

Das Projekt, das vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert wird, startete im September 2024 und hat eine Laufzeit von 36 Monaten. Diagnostik- und Versorgungsstützpunkte entstehen in Berlin, Hannover, Stuttgart/Tübingen und an der Blindeninstitutsstiftung in Würzburg. Dort sollen Menschen mit (Verdacht auf) Taubblindheit und Hörsehbehinderung ab Juni 2025 umfassend diagnostiziert und individuell beraten werden.

Ganzheitliche Diagnostik und Versorgung

Im Rahmen von GaViD-Sinne werden Sehen und Hören nicht länger isoliert voneinander betrachtet, sondern als miteinander verbundene Sinne behandelt. Das innovative Konzept sieht vor, die Diagnosen aus den Bereichen Funktionaldiagnostik und Medizin zusammenzuführen, um umfassende und maßgeschneiderte Maßnahmen für die Patienten zu entwickeln. Experten aus Medizin, Psychologie, Pädagogik und anderen Disziplinen arbeiten gemeinsam, um eine bestmögliche Versorgung und Teilhabe der Betroffenen sicherzustellen.

Blindeninstitutsstiftung

Tabea Sadowski
Projektleiterin GaViD-Sinne
Tel. 0931 2092-5522
gavid-wuerzburg@blindeninstitut.de

Symbol von einem Smart Phone das ein klingelndes Telefon zeigt

Die Blindeninstitutsstiftung

seit 1853 ein verlässlicher Partner für blinde und sehbehinderte Menschen

Die Blindeninstitutsstiftung begleitet blinde und sehbehinderte Menschen in Bayern und Thüringen durch das Leben. Viele sind mehrfachbehindert und haben einen komplexen Unterstützungsbedarf.

Von der Frühförderung im Kleinkindalter über die Schulzeit und das Arbeitsleben bis hinein ins hohe Alter bieten wir unsere Unterstützung in allen Lebensabschnitten und -bereichen an. Und das nicht nur in unseren Blindeninstituten, sondern auch mobil überall dort, wo Menschen unsere Expertise in den Bereichen Sehen und Kommunikation in Anspruch nehmen möchten.

Kompetenzfeld Sehen

Alle unseren Klient*innen sehen gar nichts oder nur eingeschränkt. In unserer visuell ausgerichteten Welt stellt sie das vor besondere Herausforderungen. Deshalb setzen wir in der Blindeninstitutsstiftung unseren Fokus auf die Kernkompetenz Sehen.


Wir ermitteln, wie viel genau die Kinder und Erwachsenen noch sehen können. Wir zeigen ihnen auf, wie sie ihr Sehvermögen verbessern oder ihre anderen Sinne schärfen können. Wir machen ihnen Mut, trotz ihrer Seheinschränkungen ihre Persönlichkeit auszuleben und aktiv am Leben teilzunehmen. Und wir entwickeln gemeinsam mit ihnen Strategien, wie sie sich in der Schule, im Beruf und in der Freizeit zurechtfinden können.

In einem dunklen Raum sitzt ein kleines Mädchen im Rollstuhl. Vor ihm kniet ein Mann, der einen Glitzerstab mit Bändern in der Hand hält. Das Mädchen greift nach den Bändern und lacht.

Kernkompetenz Kommunikation

Zwei Drittel der behinderten Menschen in der Blindeninstitutsstiftung können sich nicht oder nur sehr eingeschränkt verbal verständigen. Ihre Blindheit oder Sehbehinderung führt zusätzlich dazu, dass sie Gesten und Mimik nicht oder nur sehr vage wahrnehmen können.


Dadurch begleitet uns in der täglichen Arbeit ständig die Frage, wie wir mit unseren Klient*innen kommunizieren – für uns die zweite Kernkompetenz neben dem Sehen. Ihre Selbstbestimmung und Teilhabe hängen stark davon ab, wie gut wir miteinander kommunizieren. Daher entwickeln wir – oft gemeinsam mit ihnen – alternative Formen der Kommunikation, die viel Vertrauen, Geduld und Aufmerksamkeit erfordern.

Auf einem Schultisch steht ein rosafarbiges Tablet, auf das eine Schülerin blickt. Auf dem Bildschirm sind verschiedene Symbole und Grafiken zu sehen.