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In einem dunklen Raum sitzt ein kleines Mädchen im Rollstuhl. Vor ihm kniet ein Mann, der einen Glitzerstab mit Bändern in der Hand hält. Das Mädchen greift nach den Bändern und lacht.

Blindenspezifische Techniken

Menschen mit Blindheit und hochgradiger Sehbehinderung müssen Fähigkeiten erlernen, damit sie sich selbstständig orientieren und im Alltag zurechtfinden können. Durch das eingeschränkte Sehen können sie Gefahren und Hindernisse im Wohnumfeld oder im Straßenverkehr nicht immer erkennen. Auch tägliche Aufgaben, wie sich anzuziehen oder zu kochen, lassen sich durch antrainierte Methoden leichter erledigen. Mit blindenspezifischen Techniken können sie ihre Fähigkeiten erweitern und sind nicht oder kaum auf die Hilfe anderer angewiesen.  

Orientierung und Mobilität

Wie man sich mithilfe des Blindenlangstocks sicher von A nach B bewegt, bringen unsere spezifisch ausgebildeten Rehabilitationsfachkräfte für Orientierung und Mobilität und Lebenspraktische Fähigkeiten den blinden und sehbehinderten Menschen in Trainingseinheiten bei. Der richtige Umgang mit dem Langstock ist aber nur ein Baustein der Schulungen. Vor allem für komplex behinderte Menschen sind grundlegendere Fähigkeiten wichtig, um möglichst selbstbestimmt unterwegs sein zu können. Dazu zählen:
  • ein realistisches Gefahrenbewusstsein entwickeln und Körperschutztechniken anwenden
  • den eigenen Körper wahrnehmen, seine Positionierung in der Umwelt richtig einschätzen und Räume mit ihren Strukturen und Mustern wahrnehmen
  • sich in Begleitung einer sehenden Person fortbewegen
  • die Kommunikation mit Mitmenschen so gestalten, dass sie für die eigene Orientierung hilfreich ist
  • ein Monokular benutzen
Klient*innen, die einen Langstock nutzen, lernen zudem sich in vertrauter und fremder Umgebung sicher zu orientieren und das Verkehrsgeschehen richtig einzuschätzen. Dazu zählt auch, mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. Wir unterrichten zudem die sogenannte Klick-Sonar-Technik: Durch scharfes Klicken mit der Zunge entsteht durch reflektierten Schall ein dreidimensionales Abbild der Umgebung. Menschen, die diese Technik der Echoortung gut beherrschen, können sich auch ohne weitere Hilfsmittel sicher fortbewegen.
Zwei Personen halten zusammen einen Langstock.
Rehabilitationsfachkräfte für Orientierung und Mobilität und Lebenspraktische Fähigkeiten bringen blinden und sehbehinderten Menschen beispielsweise bei, wie man einen Langstock benutzt.

Lebenspraktische Fähigkeiten und Kulturtechniken

Auch lebenspraktische Tätigkeiten werden durch eine hochgradige Sehbehinderung oder Blindheit erschwert. Ob tägliche Körperhygiene, Ankleiden oder Essen und Trinken – die täglichen Routinetätigkeiten sollten gut eingeübt sein. Im Alltag lauern auch für Menschen ohne Sehbehinderungen Gefahren im Umgang mit Schere oder Messer, für sehbehinderte und blinde Menschen gilt dies umso mehr. Hier helfen unsere Expertenteams dabei, diese Fähigkeiten eigenständig zu erlernen und einen großen Schritt zu mehr Selbstständigkeit zu gehen.

Kulturtechniken sind Techniken, die wichtig sind, um eine gesellschaftliche Teilhabe zu erleichtern: Ein Buch lesen, im Internet recherchieren, rechnen, eine E-Mail schreiben, telefonieren, kochen – für sehbehinderte und blinde Menschen sind sie herausfordernd. Viele dieser Techniken erlernen unsere Klient*innen in der Frühförderung, den Schulen der Blindeninstitute und durch unsere Rehabilitationsfachkräfte für Orientierung und Mobilität und Lebenspraktische Fähigkeiten.

Frühförderung Sehen

Die Frühförderung Sehen ist ein frühes Angebot für Familien mit Kindern, die eine Seheinschränkung haben. Unser Team unterstützt und berät in allen mit der kindlichen Entwicklung zusammenhängenden Fragen.

Eine Frau hält einen Jungen im Arm. Auf einer Hand trägt sie einen Handschuh mit leuchtenden Fingern. Der Junge schaut fasziniert auf den Handschuh.

Unsere Schulen

Unsere Schüler*innen sind blind oder sehbehindert, oft auch mehrfachbehindert, taubblind oder hörsehbehindert. Als Förderzentren mit dem Förderschwerpunkt Sehen und weiterer Förderbedarf bieten wir ihnen unterschiedliche Schulangebote, um sie auf ein Leben in größtmöglicher Selbstständigkeit vorzubereiten.

In einem Klassenzimmer sitzen mehrere Schüler vor einem Monitor, der sich vor ihrem Schultisch befindet. Eine Lehrerin schreibt auf eine digitale Tafel. Auf dem Monitor im Vordergrund ist die Lehrerin vor der digitalen Tafel vergrößert zu sehen.

Kompetenzfeld Sehen

Mehr als 80 Prozent unserer Umwelt nehmen wir über die Augen wahr. Damit ist das menschliche Auge unser wichtigstes Sinnesorgan. Es ist unsere Kamera, mit der wir unsere Umgebung entdecken, uns orientieren und uns bewegen. Es ist unser Scanner, mit dem wir nicht nur Wissen aufnehmen, sondern auch die Gefühle unseres Gegenübers erfassen können

In einem dunklen Raum sitzt ein kleines Mädchen im Rollstuhl. Vor ihm kniet ein Mann, der einen Glitzerstab mit Bändern in der Hand hält. Das Mädchen greift nach den Bändern und lacht.

Unsere Kompetenzfelder

Nicht nur unser Kernanliegen Sehen gehört zu unseren Kompetenzen. Durch die Zusammenarbeit mit Mehrfachbehinderten Menschen weisen wir auch Expertise in weiteren Feldern auf, um auf all unsere Klienten und Klientinnen so individuell wie möglich eingehen zu können.

Ein Junge sieht mit wenig Abstand auf einen Monitor, der schwarze Linien eines Ausmalbildes zeigt. Er trägt ein Brille mit rötlichen Gläsern und hat die Hand im Mund. Im Hintergrund ist eine Frau, die mit ihrem Zeigefinger auf den Monitor deutet.